Muster aus farbigen Zeichnungen

Muster aus farbigen Zeichnungen erstellen

Möchtest du auch gern dein eigenes Muster zum Druck auf Print on Demand Artikel entwerfen, aber du weißt nicht wie?
Da habe ich einen Tipp für dich.
Nutze die Zeichnungen, die du schon hast.

Dass Muster auf verschiedene Art und Weise designt werden, ist dir sicher klar. Manche Designer arbeiten in erster Linie digital und erstellen ihre Muster sofort am Computer, andere zeichnen lieber mit der Hand und digitalisieren die Zeichnungen später. Ich mache beides gern, auch wenn meine handgezeichneten Muster in letzter Zeit überwiegen.

Meistens zeichne ich meine Motive mit schwarzen Inkpens auf weißem Papier und koloriere sie erst nach der Digitalisierung am Computer.

Aber es geht auch anders.

Nutze die Zeichnungen, die du schon hast

Du kannst auch einfach deine farbigen Zeichnungen und Aquarelle nutzen und sie komplett oder in Teilen als Motiv für dein eigenes Muster verwenden.

Dieses Tropfen Muster entstand aus einer Spielerei mit meinen damals noch neuen Aquarellfarben. Ohne ein wirkliches Ziel vor Augen, habe ich allerhand bunte Flächen aneinander gefügt, um herauszufinden, wie sich die Farben verhalten und dabei ist der Tropfen im unteren Drittel links entstanden.

Ebenfalls aus dieser farbigen Zeichnung ist auch noch ein weiteres Muster entstanden, auch wenn es auf den ersten Blick keinen Zusammenhang geben mag. Es nennt sich „Muster der Erde – Earth Textures“ und stellt stilisierte Achatscheiben dar.
Kannst du erkennen, welche Teile aus dem Aquarell hier verwendet wurden? Probiers aus :-)!

Muster der Erde – Earth Textures

Und, hast du die Teile gefunden?
Die großen dunklen Motivstücke zum Beispiel stammen von dem großen Muschelartigen hellblauen Motiv oben links und die ovalen Mittelstücke des Rapports (der hier im Anschnitt vier mal zu sehen ist) sind aus dem blau violetten Oval unten in der Mitte entstanden. Der Grund warum diese Motive deutlich weniger gut erkennbar sind, als der Tropfen, liegt in der Art und Weise der Digitalisierung. Allerdings würde es den Rahmen dieses Blogposts sprengen, die Unterschiede zu erklären, darauf komme ich bestimmt in einem anderen Post einmal zurück. Ich möchte dir damit nur zeigen, dass du mitunter eine Menge Motive und Muster aus einem einzigen Bild schaffen kannst. Meine Aquarell-Spielerei hier ist auch längst noch nicht ausgereizt.

Aber wie macht man nun Muster aus farbigen Zeichnungen?

Einscannen

Als erstes habe ich die Zeichnung eingescannt. In diesem Fall reicht auch ein einfacher Scanner aus einem Multifunkionsgerät, weil die Auflösung gar nicht so hoch und das Ergebnis nicht so extrem detailgetreu sein muss, weil das Motiv anschließend ohnehin vektorisiert werden soll. Wenn du keinen Scanner zur Hand hast, kannst du das Motiv auch abfotografieren. Du solltest aber darauf achten, direkt von oben zu fotografieren, um möglichst wenig Verzerrung zu erhalten. Schatten solltest du ebenfalls vermeiden.

Freistellen

In meinem Bildbearbeitungsprogram habe ich im Fall des Tropfenmusters den hellblauen Tropfen komplett freigestellt und ein bisschen damit herumgespielt, wie sich ein Muster daraus zusammensetzen ließe – siehe das erste Bild oben.
Theoretisch könntest du dein Muster auch im Bildbearbeitungsprogram fertig zusammen setzen, wobei auch die feinen Schattierungen der Aqurellfarbe erhalten blieben (dazu sollte es aber dann tatsächlich hochauflösend eingescannt sein). In meinem Fall wollte ich aber ein vektorbasiertes Muster daraus machen.

Der Vorteil eines Vektorbasierten Musters ist, dass die Motive ganz beliebig skaliert und auch transformiert werden können ohne an Qualität zu verlieren, während eine Pixelgrafik unscharf (pixelig) wird je stärker sie gegenüber dem Originalscan oder Foto vergrößert wird.
Der Vorteil einer Pixelbasierten Grafik ist, dass feine Schattierungen erhalten bleiben, die die Motive und Muster natürlich wirken lassen.
Wie du dich entscheidest hängt letztendlich von deiner Vorlage, vom geplanten Verwendungszweck und nicht zuletzt von deinem eigenen Geschmack ab.

Vektorisieren

Nachdem ich wusste, dass mir das Muster gefallen würde, habe ich den freigestellten Tropfen in meinem Vektorgrafikprogram vektorisieren lassen, das heißt die Pixel aus dem Scan wurden farblich passend zu einzelnen Fläche innerhalb von Pfaden zusammengefügt.
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, im Fall des Tropfens kam die Option 6 Farben zum Zuge. Das heißt, alle Farben und Schattierungen in dem Motiv wurden auf 6 Farben reduziert.

Zusammensetzen

Anschließend habe ich den Tropfen gespiegelt, verkleinert und viele weitere Tropfen daraus gemacht und schließlich neu angeordnet bis ein Muster entstanden ist, das mir gefallen hat.
Für den Stoffdruck als Meterware, muss das Muster allerdings noch in einen Rapport gesetzt werden, also wiederholbar gemacht werden.
Aber wenn du dein Muster „nur“ für den Druck auf eine begrenzte Fläche verwenden möchtest, wie zum Beispiel auf Handyhüllen für Print on Demand, reicht es auch, wenn du es passend für diese Größe erstellst.

Neu einfärben

Das ursprüngliche Tropfen Muster, das ich dann für den Stoffdruck noch als Rapport gesetzt habe, ist in den selben Farben gehalten, in denen ich es auch mit den Aquarellfarben gemalt hatte.

Später habe ich das Tropfenmuster – das nun „Raindrops on my Window“ heißt – für die Spoonflower Challenge „from my window“ neu eingefärbt. Und voila, schon sieht es wirklich nach Herbstregen oder Gewitterschauer aus. Oder was meinst du dazu?

Wenn du Fragen hast, schreib sie mir gern in die Kommentare. Ich freu mich von dir zu hören!

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